Wie funktioniert die Klimaanlage in den Zügen?

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Artikel: Wie funktioniert die Klimaanlage in den Zügen?

Wussten Sie schon: Im Fernverkehr sind knapp 3.400 Klimaanlagen im Einsatz.

Rekordhitze in Deutschland, viele tausend Kollegen sind auch bei den aktuellen Temperaturen im Einsatz: am Gleis, den Bahnhöfen, den Zügen und an weiteren Orten. Trotzdem stellt die Hitze den Bahnverkehr vor Herausforderungen – sowohl bei den Fahrzeugen, als auch im Netz.

Selbstverständlich sollen die Reisenden auch bei hohen Temperaturen komfortabel mit dem Zug zu ihren Zielen gelangen. Die komplette ICE-Flotte und 93 Prozent der Intercity-Flotte sind mit Klimaanlagen ausgerüstet. Auch im Regionalverkehr verfügen gut 80 Prozent über entsprechende Technik – und sukzessive werden Altfahrzeuge durch neue Züge mit Klimaanlagen ersetzt. Bei den Triebzügen sind dabei immer mehrere Klimaanlagen über den gesamten Zug verteilt. Oft befinden sich die Anlagen auf den Dächern. Bei vielen Fahrzeugen kann man sie recht einfach erkennen, es sind schwarze Kästen auf dem Dach des Zuges. Manchmal befinden sich die Anlagen aber auch hinter einer Verkleidung oder sind im Fahrzeug integriert, um die Aerodynamik der Fahrzeuge zu verbessern.

Aber wie funktioniert eigentlich so eine Klimaanlage?

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Grafik: Wie funktioniert eigentlich eine Kaltdampf-Klimaanlage?

In der Kaltdampf-Klimaanlage zirkuliert ein Kältemittel durch die geschlossenen Röhren. Je nach Druck und Temperatur ist es flüssig oder gasförmig. Wenn das Kältemittel von einem in den anderen Zustand übergeht, gibt es Energie ab oder nimmt sie auf. Diesen Effekt nutzt die Anlage zum Kühlen der Innenräume im Zug.

  1. Der Verdampfer: Die warme Luft aus dem Innenraum strömt durch den Verdampfer. Das flüssige Kältemittel verdampft und kühlt so die Luft ab. Das Gebläse verteilt anschließend die kühle Luft wieder im Innenraum.
  2. Der Kompressor saugt den entstandenen warmen Kältemittel-Dampf ein und erhöht den Druck sowie die Temperatur des Kältemittels im Inneren des Kompressors wieder.
  3. Der Verflüssiger nutzt die Außenluft, um den Kältemittel-Dampf abzukühlen. Aus dem Dampf wird wieder flüssiges Kältemittel.
  4. Der Hochdruckwächter verhindert einen Anstieg des Drucks in den kritischen Bereich.
  5. Das Expansionsventil kühlt das Kältemittel wieder stark ab, indem es den Druck reduziert. Das kalte Kältemittel fließt wieder in den Verdampfer.

Jeder Wagen besitzt eine eigene Kaltdampf-Klimaanlage. Diese befindet sich in der Regel in der Mitte des Wagens, oben an der Decke. Dies ermöglicht eine gleichmäßige Kühlung des gesamten Wagens.

Die Kaltdampf-Klimaanlage ist auf Außentemperaturen bis zu 45 °C ausgelegt. Die Basistemperatur in den Zügen beträgt den vorgegebenen Normen entsprechend 23°C. Auf Grundlage der Außentemperatur wird die Basistemperatur von 23°C bei hohen Außentemperaturen angepasst. Die relative Temperaturanpassung erfolgt dabei ebenfalls entlang vorgegebener Normen. Der Vorteile hierbei: Die Klimaanlage kann möglichst energiesparend eingesetzt werden, da die warme Außentemperatur nicht so weit herunter gekühlt werden muss und gleichzeitig frieren Fahrgäste auch im Sommer nicht, da der Körper an die warme Umgebungstemperaturen gewöhnt ist.

  von
Ende des Sliders

Trotz regelmäßiger Wartungsprogramme kommen auch unsere Klimaanlagen bei dauerhaft hohen Außentemperaturen mal ins Schwitzen und funktionieren nicht so, wie sie sollen. Eine schnelle Reparatur ist schwierig.