Arbeiten im Rauhebergtunnel zwischen Göttingen und Kassel: Fernverkehrszüge fahren ab März nach neuem Konzept

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21. Februar 2024, 10:30 Uhr
Göttingen/Kassel

Artikel: Arbeiten im Rauhebergtunnel zwischen Göttingen und Kassel: Fernverkehrszüge fahren ab März nach neuem Konzept

Untergrundstabilisierung mit Spezialverfahren noch bis Mai • Ausschöpfung aller Möglichkeiten zur Beschleunigung • Seit Dezember 2023 geltendes Fahrplanangebot noch bis Ende Februar gültig

Die Deutsche Bahn (DB) kommt beim Baupensum im Rauhebergtunnel gut voran. Die Untergrundstabilisierung des Gleisbereichs in Fahrtrichtung Kassel–Göttingen ist abgeschlossen. Die Fachkräfte beginnen nun umgehend mit den Arbeiten in der Gegenrichtung Göttingen–Kassel. Die DB rechnet mit dem Bauabschluss bis spätestens Ende Mai, wobei die Teams von Bahn und beauftragten Firmen alle Möglichkeiten ausschöpfen, das komplexe Projekt weiter zu beschleunigen. Extreme Niederschläge im Dezember 2023 und Januar hatten im Tunnelumfeld zu einem starken Ansteigen des Grundwasserspiegels geführt. Daher konnte das sogenannte Düsenstrahlverfahren zur Verfestigung des Tunnelgrundes nicht im ursprünglich geplanten Tempo angewandt werden.

Für die Reisenden gilt das seit Fahrplanwechsel im Dezember 2023 bestehende Angebot noch bis Ende Februar. Ab März fahren die Züge des Fernverkehrs nach folgendem Umleitungs- und Ersatzkonzept:

Achse Berlin–Frankfurt

bis 22. März:
ICE-Züge verkehren zweistündlich und werden zwischen Göttingen und Kassel umgeleitet. Dadurch benötigen sie etwa 35 Minuten mehr Fahrtzeit. Von Berlin nach Frankfurt bestehen weiterhin stündliche Verbindungen via Erfurt.

ab 23. März:
Die ICE-Züge fahren infolge zeitgleicher Bauarbeiten auf der Strecke Fulda – Frankfurt (die DB informiert hierzu zeitnah ebenfalls im Detail) lediglich zwischen Berlin und Göttingen. Der Abschnitt Göttingen–Frankfurt entfällt. In dieser Phase bestehen von Berlin nach Frankfurt weiterhin stündliche Reisemöglichkeiten über Erfurt mit durch die Bauarbeiten um etwa 60 Minuten verlängerter Fahrzeit.

Achse Hamburg–Frankfurt

Auf dieser Relation verkehren während der Bauarbeiten stündlich ICE-Züge.

bis 22. März:
Die Züge werden zwischen Göttingen und Kassel umgeleitet und erhalten eine Fahrzeitverlängerung von rund 50 Minuten.

ab 23. März:
Die Züge müssen infolge zeitgleicher Bauarbeiten auf der Strecke Fulda–Frankfurt zusätzlich zwischen Kassel und Frankfurt umgeleitet werden. Dadurch verlängert sich die Fahrzeit auf dem Abschnitt Hamburg–Frankfurt um rund 110 Minuten. 

Das Sprinterzugpaar Hamburg–Frankfurt entfällt auf dem Gesamtlaufweg.


Achse Hamburg–München

Auf der Relation verkehren weiterhin stündlich ICE-Züge.

Die Züge von/nach Hamburg werden zwischen Göttingen und Kassel umgeleitet und erhalten eine Fahrzeitverlängerung von rund 30 Minuten.

Statt der zweistündlich ab Hannover nach Bremen verkehrenden Zugteile sind in diesem Bereich ersatzweise Pendelzüge im Einsatz. Die touristischen Züge Hamburg–Süddeutschland/Österreich können während der Bauphase ab März leider nicht angeboten werden. 


Die Fahrplanänderungen sind bis zum 22. März in die elektronischen Auskunfts- und Buchungsmedien eingepflegt und werden sukzessive weiter angepasst. Der Fahrplan bis zum Ende der Bauarbeiten im Mai ist aktuell ebenfalls in Vorbereitung. Hierbei müssen unter anderem weitere Baustellen im Streckennetz berücksichtigt werden. Die DB wird zeitnah informieren.

Der Rauhebergtunnel liegt auf der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Er ist über 5.200 Meter lang und wurde 1991 in Betrieb genommen. Die DB stabilisiert im Rahmen ihrer Strategie „Starke Schiene“ den Untergrund des Bauwerks. Dafür werden Schienen, Schotter und Schwellen abschnittsweise aus- und später wieder eingebaut. Die Tunnelmitte unterliegt auf einer Länge von rund 300 Metern besonders starken Einflüssen des Gebirges. Dies hat seit 2011 bereits mehrfach zu Untersuchungen und Teilsanierungen der Tunnelschale geführt. Seit 10. Dezember 2023 verbessert die DB im Untergrund des Bauwerks 16 Tunnelblöcke durch Injektionsverfahren in Zustand und Stabilität. Bei 13 dieser Blöcke konnte das dafür notwendige Düsenstrahlverfahren wie geplant durchgeführt werden.